Januar 11, 2014
mandarinenfalter

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Cranberry Curd… die erstaunlichen Wege einer Paketempfängerin…

Cranberry Curd II

Manchmal werden Dinge, die eigentlich dazu da sind, mir das Leben zu erleichtern, zu Instrumenten wahrer Folter. Nun ja, das ist möglicherweise leicht übertrieben, aber sagen wir einfach, in den entsprechenden Momenten fühlt es sich so an. Ich bin stolzer Teilnehmer der (meiner Meinung nach brillianten Idee der Post) Packstationen „hol Dein Paket selbst ab“ Aktion. Was bedeutet, dass der liebe Postbote das Paket in der (mir nächstgelegenen) Packstation deponiert und ich dieses, wann immer ich dafür Zeit habe (also auch an Sonn- und Feiertagen), gemütlich dort abholen kann.

Für die Abholung brauche ich eine Scheckkarte, die ich immer in meinem Geldbeutel spazieren trage und eine TAN, die mir per SMS zugeschickt wird. Am letzten Donnerstag war ich geschäftlich in Freiburg und auf der Rückfahrt erhielt ich die erfreuliche SMS, dass mein Paket bereits angekommen sei. Hurra! Viel früher als erwartet. Ich also zu meinem wartenden Bella-Mobil und ab zu meiner üblichen Packstation. Dort angekommen Karte eingesteckt, TAN eingegeben und… NICHTS! Die Maschine rührte sich nicht im Geringsten. Keine Klappe ging auf, um mir den Anblick meines Paketes zu ermöglichen.

Ich versuchte es einmal, zweimal, dreimal… NICHTS! Zugegebernermaßen bin ich nicht gerade der geduldigste Mensch unter der Sonne und konnte mich nur mit Mühe davon abhalten, dem gelben Monstrum, das mein Paket partout nicht herausrücken wollte, eine zu treten. Leicht angesäuert studierte ich also nochmals meine SMS (möglicherweise hatte ich ja die TAN falsch gelesen) und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich war an der falschen Packstation!

Ach ja, was soll ich sagen: Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Offensichtlich war meine bevorzugte Packstation voll gewesen und der Postbote hatte mein Paket in der nächstgelegenen freien Station hinterlegt. Leider kannte ich die Adresse nicht und mein Navi war genau an diesem Tag natürlich auch nicht in meinem Auto, aber egal…

Am Freitag fuhr ich nämlich direkt nach der Arbeit zum einkaufen und konnte das Paket dann ja auch noch abholen. Die neue Packstation fand ich auch ohne Probleme. In Vorfreude auf meinen nahenden Triumph entsteige ich also am Freitag meinem Bella-Mobil, den Blick fest auf mein Opfer gerichtet, ergreife meinen Geldbeutel, öffne ihn und… NICHTS!

Die Karte war weg! Ich kann euch sagen, dass ich etwa 10 Minuten lang (mit wachsendem Zorn) meinen Geldbeutel durchforstet habe… NICHTS! Was hatte die Paketwelt eigentlich gegen mich? Mit einem brütenden Gefühl des Selbstmitleids im Magen fuhr ich nach Hause. Meine inständige Hoffnung war nur, dass ich die Karte nicht an der ersten Station zurückgelassen, sondern nur versehentlich daheim vergessen hatte. Ich stelle den Motor ab, steige aus und will gerade die Tür schließen als mein Blick auf den Fußraum zwischen Fahrerseitz und Rückbank fällt.

Ich sage euch, dass mir der Anblick beinahe den Schlag versetzt hat. DA lag sie… die Karte… und blinkte mich in der Sonne golden glänzend an. Eine Minute lang musste ich tief ein- und ausatmen. Man stelle sich vor, dass ich meinem Ziel so nahe war… und diese  &%$§  Karte die ganze Zeit leise kichernd hinter mir lag… und sich nicht einmal gemeldet hat! Aber dann habe ich gelacht. Was bringt der ganze Ärger schon, dadurch ändert sich ja nichts und eigentlich, ja eigentlich war es auch ziemlich lustig.

Heute startet übrigens mein dritter Versuch. Drückt mir die Daumen! Vor meinem geistigen Auge sehe ich nämlich schon die abgebrannte Packstation vor mir… oder vielleicht wurde sie auch von einem Meteoritenhagel zertrümmert… bei meinem Glück kann man das nie wissen…

Jetzt aber noch ein kurzes Wort zu meinem Cranberry Curd. Lemon und Lime Curd habe ich schon häufiger zubereitet und ich liebe es heiß und innig. Mein Spontankauf (eine Packung frischer Cranberries) stellte mich vor die Frage, was ich damit anfangen soll und dann bin ich selbst darauf gekommen, dass ich daraus einfach mal einen Curd herstellen könnte. Ein Rezept war schnell gefunden und es ist super einfach!

Der Cranberry Curd ist samtig und weich mit leichter Säure, eine ideale Füllung für Kuchen oder etwas anderes… das ich euch in meinem nächsten Post präsentiere. Seid gespannt!

Cranberry Curd II

Zutaten für 1 Glas:

250 Gramm (2 cups) Cranberries
120 ml (1/2 cup) Wasser
150 Gramm (3/4 cup) Zucker
1 Ei
3 Eigelb
60 Gramm (4 tbsp) Butter, in vier Stückchen geteilt

Zubereitung:

Cranberries und Wasser in einen kleinen Topf geben. Bei mittlerer Hitze köcheln bis die Beeren aufplatzen und die Flüssigkeit am Blubbern ist. Die Masse durch ein Sieb streichen, dabei die Beeren ausquetschen, um alles Gute herauszuquetschen (klingt irgendwie mafiamäßig).  Das Cranberry Püree beiseite stellen und etwas abkühlen lassen.

In der Zwischenzeit Ei und Eigelbe in einer Schüssel cremig aufschlagen. Anschließend den Zucker zugeben und so lange rühren bis alles eine hellgelbe Farbe angenommen hat.

Ei-Zucker Masse und Cranberry Püree in den Topf geben und bei mittlerer Hitze so lange rühren bis die Masse andickt. Das dauert etwa 5 bis 8 Minuten, manchmal auch etwas länger.

Den Topf vom Herd nehmen und die Butter nacheinander unterrühren. Wer mag kann den Cranberry Curd jetzt noch einmal durch ein engmaschiges Sieb pürieren. In ein Glas geben, verschließen und anschließend für mindestens eine Stunde im Kühlschrank erkalten lassen.

Rezept: kitchenconfidante

6 Antworten auf „Cranberry Curd… die erstaunlichen Wege einer Paketempfängerin…

  1. Und? Konntest Du Dein Päckchen erobern?
    Ich verzichte ja aus genau solchen Gründen auf die Benutzung einer Packstation… Mir ist das irgendwie suspekt. Wenn mal kein Päckchen im sich öffnenden Schacht ist?!? Das kann ich doch nie beweisen!
    Ich nutze gerne Hermes Shop2Shop. Wenn man einen Laden hat mit „kundenfreundlichen“, also langen, Öffnungszeiten, dann ist das sehr bequem 🙂

    Ich habe letztens auch ein Schälchen Kranbeeren (ja, so heißen die!) erstanden und weil ich nicht wusste was damit zu tun habe ich die einfach roh gegessen.
    Ich mag ja wirklich gerne sauer. Also richtig sauer. Salat-nur-mit-Salz-und-Essig-angemacht-sauer. Aber die Cranberries sind hart, so komplett „solo“. Da ist bestimmt Dein Curd eine viiiiiiiel bessere Darreichungsform!

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    • Jawohl! Melde erfolgreiche Eroberung des fraglichen Zielobjekts und damit vollkommene Zufriedenstellung erreicht!

      Die Packstation muss Dir nicht suspekt sein. Es war ja an sich komplett meine eigene Schuld (auch wenn ich natürlich den Gedanken an eine üble Verschwörung nicht völlig abweisen kann 😉 )

      Ich habe die Cranberries auch roh probiert, aber das ist echt hart! Eine Zitrone ist auch sauer, hat aber roh mehr Eigengeschmack, wie ich finde. Cranberries sind roh dagegen überhaupt nicht mein Fall. Zubereitet allerdings sehr lecker 🙂

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  2. Hallo Christin!
    Wenn sprichwörtlich erst mal der Wurm drin ist ….folgt ein Hoppala auf’s nächste! Hoffe, du hast das ersehnte Päckchen letzendlich unbeschadet bekommen 😃?
    Curd habe ich noch nie probiert – aber das hört sich toll an und sieht so aus, dass man am liebsten gleich einen Löffel davon probiere würde!

    Wünsche dir noch ein schönes Wochenende!
    Glg. Kathrin

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    • Hallo liebe Kathrin,

      jaaaa! Ich habe es tatsächlich geschafft mein Paket zu erobern. Das hatte ich mir dann aber auch verdient 🙂

      Für lemon Curd würde ich sterben… na ja… fast. Aber Cranberry Curd ist auch sehr lecker.

      Viele liebe Grüße
      Christin

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  3. Das sieht seeehr lecker aus :)!
    Und ich glaube das werde ich nach machen. Alle meine Verwandten wünschen sich zu jeder Gelegenheit Lemon Curd und mich langweilt die Herstellung jetzt so ein bisschen 😀 deswegen wäre dein Rezept mal eine kleine Abwechslung 🙂
    Liebste Grüße

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