Anna von Anna im Backwahn hat einen sehr interessanten Artikel über ihre Hochzeitsvorbereitungen geschrieben. Sie will 800 Euro für die Hochzeitstorte (und 300 Euro für ihr Kleid) ausgeben und erntet dafür offenbar viel Verständnislosigkeit. Vor allem, da sich viele Leute scheinbar nicht erklären können, warum eine dreistöckige und aufwendig verzierte Hochzeitstorte so viel Geld kosten kann.
Ich weiß auch nicht, warum Leute bei den Preisen für Hochzeitstorten immer so erschrecken. Was mich eher erschreckt ist die Tatsache, dass in Deutschland viel Geld für alles mögliche ausgegeben werden kann, nur Essen… das muss billig, billig, billig sein.
Eine Hochzeitstorte ist ein sehr zeitintensives Stück Handwerksarbeit. Und auch bei jeder anderen Handwerkerrechnung ist das Teuerste die Arbeitsleistung und nicht das Material. Wenn ich daran denke, wie lange ich nur für eine normale Torte manchmal in der Küche stehe, dann kann ich einschätzen wie lange es wohl dauert eine Hochzeitstorte zu machen. Dann sollte außerdem jedem noch klar sein, dass der Preis für die Hochzeitstorte nicht brutto wie netto als Gewinn eingestrichen wird.
Material, Betriebskosten (Wasser, Strom etc.), Versicherungen, Steuern, Unternehmerlohn usw. müssen alle noch abgezogen werden. Da bleibt am Ende nicht viel zum Leben, wenn man das als Lebensuntzerhalt betreiben möchte.
Übrigens habe ich mal einen kurzen Bericht auf youtube über eine amerikanische Cake Designerin gesehen. Sie hat eine siebenstöckige Torte für eine Hochzeit hergestellt. Thema „What if Marie Antoinette lived in the Woods“ (abgesehen davon, dass das Motto typisch amerikanisch und daher leicht abgedreht ist), hat die Cake Designerin erst einmal eine Skizze wie für ein Designer-Kleid angefertigt.
Die Torte wurde handbemalt, mit essbarer Spitze, Blüten und tausend anderen Dingen verziert und sollte 300 Leute satt machen. Nachdem ich gesehen habe, dass 3 Personen eine halbe Ewigkeit an dieser Torte gearbeitet hatten (die auch noch vier verschiedene Geschmacksrichtungen hatte), war ich keineswegs erstaunt, dass das fertige Kunstwerk über 10.000 Dollar gekostet hat. Die Arbeitszeit, die darin steckte, spottete jeder Beschreibung.
Wer sich für den Bericht interessiert: Bei YouTube einfach nach „Fleur de Lisa Cakes“ suchen.
Nicht, dass ihr jetzt denkt, dass ich 10.000 Dollar für eine Hochzeitstorte ausgeben würde. Ganz sicher nicht, aber dass 800 Euro nicht überteuert ist, das kann ich euch sagen.
Was das ganze mit meinen fluffigen und sehr leckeren Hamburger Brötchen zu tun hat? Ehrlich gesagt: Überhaupt nichts, aber der Bericht auf Annas Seite hat mein Hirn einfach in Gang gesetzt und ich musste etwas dazu schreiben. Die Hamburger Brötchen solltet ihr trotzdem mal ausprobieren. Die eigentliche Arbeitszeit ist vielleicht 10 Minuten. Und die lange Wartezeit kann man mit vielen anderen Dingen ausfüllen. Man könnte zum Beispiel sinnlos Videos auf youtube schauen…
Zutaten für 8 große Brötchen:
1 Päckchen Trockenhefe
240 ml warmes Wasser
2 große Eier
50 Gramm Butter, flüssig
1 TL Zucker
1,5 TL Salz
1 EL Milch
geröstete Sesamsamen
August 25, 2013 um 16:09
Ich wundere mich gar nicht über den Preis besagter Torte und finde ihn sehr angebracht: alles, was Besonders ist, sollte entsprechend entlohnt werden!
In Mitteleuropa ist man allgemein den massenproduzierten Einheitsbrei und die entsprechenden Preise gewohnt – dass etwas mit Kunstfertigkeit und Erfahrung Handgemachtes ein Vielfaches kostet ist doch nur normal?
Mehrmals schon wurde ich Zeugin wie auf „Ich bin Diplom-Modedesignerin“ kam „Oh, toll, kannst Du mir dann nen Anzug/n tolles Kleid machen?“ „Sicher, ab € 800 plus Material bist Du dabei“ wurde jedes mal mit ungläubigem Kopfschütteln und abschätzigem Lachen kommentiert. Sicher – Beratungsgespräch, Entwürfe, Maßnehmen, Schnitt konstruieren, Probeteil nähen, Anprobe, Änderungen, Anprobe, Stoff und Zutaten kaufen, endgültiges Teil nähen, Anprobe, Änderungen, Applitkationen falls gewünscht und Abnahme – DAS macht sich von alleine…
Auch die vielen Handgriffe für so eine Torte mag ich mir gar nicht vorstellen. Wie gut, dass das andere Menschen so gerne und gut können 😉
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August 25, 2013 um 19:58
Ja, stimmt. Kleidung ist auch ein sehr gutes Beispiel. Da sind die Italiener auch anders. ich habe in Rom mehrere Maßschneidereien gesehen. Aber die Römer waren sowieso alle super angezogen. Man hat uns Touristen immer von weitem erkannt 🙂
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August 26, 2013 um 01:18
Oh ja, so eine Tortendiskussion hatte ich auch neulich. Eine Freundin ist Konditorin und jedesmal, wenn Leute Torten bestellen, wundern sie sich, wenn nicht nur 20,30 Euro „teuer! wird. Dabei steckt so viel Arbeit drin und Zutaten und und und. Auch, wenn es keine Hochzeitstorte ist!!! Leute, wenn ihr es billig haben wollt, dann geht zum Tiefkühlfach, holt die Torte einige Stunden vorher raus und klebt ein kitschiges Brautpaar aus Mäc Geiz rauf!!!
Die Brötchen würd ich ja gern noch angeschnitten und in action sehen:)
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August 26, 2013 um 17:33
Dein Wunsch ist mir natürlich Befehl 🙂 Der Burger kommt so schnell wie möglich!
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Pingback: Asia Lachs-Burger… Cookies of Death… | chocolateandonions
März 28, 2014 um 15:35
Sehr guter Bericht (vor allem über die Torte) 😉 Burgerbuns einmal selbst gemacht, man kauft sich nie wieder welche im Supermarkt! Das ist zumindest mein Erlebnis… Absolut schöner Blog!
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März 28, 2014 um 18:17
Vielen Dank für das liebe Kompliment 🙂
Ich sehe das genau wie Du. Die selbstgemachten schmecken viel besser und sind erstaunlich leicht herzustellen.
Liebe Grüße
Christin
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