August 11, 2013
mandarinenfalter

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Heidelbeer und Weiße Schokolade Cookies… die Wespe und der Sturm…

Heidelbeer und Weiße Schokolade Cookies

Erinnert ihr euch an letzte Woche? Oder vielleicht war es bei euch gar nicht so schlimm? Ich saß auf alle Fälle nichtsahnend bei der Arbeit und mit einem Mal: BAM! Weltuntergang. Tosender Regen, peitschende Winde, die Bäume neigten ihre Kronen fast bis zur Erde und es wurde mitten am Tag Nacht. Dunkle Wolkenfetzen rasten über den Himmel. Ein klassisches Sommerunwetter. Ich für meinen Teil war ziemlich froh darüber, denn ich war mir sicher, dass die Temperaturen in meinem Büro danach deutlich erträglicher sein würden. Außerdem liebe ich ein anständiges Gewitter!

Ich bin aufgestanden und zum Fenster gegangen, um mir das ganze Spektakel in seiner gesamten, gewaltigen Pracht anschauen zu können als es Plopp macht. Ganz leise, und ich hätte es nicht gehört, wenn ich nicht direkt am Fenster gestanden hätte. Plopp machte es, als eine kleine Wespe gegen das Fensterglas geschleudert wurde. Da saß sie nun, geschützt vor dem Regen und schien einigermaßen verwirrt zu sein, wie sie in diese missliche Lage geraten war. Dann aber bemerkte sie offenbar, dass Fliegen in diesem Moment keine weise Entscheidung gewesen wäre (der Wind hätte sie bis nach Afrika geblasen) und erstarrte vollkommen.

Sie tat mir ziemlich leid, denn wie unglaublich groß müssen die Regentropfen für eine kleine Wespe sein? Und dann erst so ein Sturm, geradzu unheimlich! Als ich in den Feierabend entschwand, kauerte sie immer noch unbeweglich an der Fensterscheibe, aber ich wusste, dass sie weiterfliegen würde sobald es ihr sicher vorkam.

Tja… denkste… Als ich am nächsten Morgen meine Bürotür öffnete, saß sie immer noch an Ort und Stelle. Was überhaupt kein gutes Zeichen war. Bienen, Hummeln, Wespen… nach meinen Beobachtungen ist es so, dass sie, wenn ihre Energievorräte einmal verbraucht sind, sich fast nicht mehr bewegen können und traurig verhungern müssen. Aber nicht an diesem Tag und ganz sicher nicht diese Wespe!

Und zum Glück für das arme Tier habe ich eine Schwäche für recht reife Bananen. Ich öffnete also die Schale meiner Frühstückspausenbanane, brach ein Stück ab und öffnete das Fenster. Ich beförderte die Wespe mit einem Blatt auf das Fensterbrett und hielt ihr die Banane vor das kleine Gesicht. Keine Reaktion. Es mussten demnach drastischere Methoden angewandt werden. Kurz gesagt drückte ich ihr die Banane auf die Nase (oder dorthin wo die Nase wäre, wenn Wespen denn eine hätten). Im ersten Moment versuchte das Tierchen das weiche Zeug mit den Beinen von sich wegzudrücken, dann aber hatte es blitzschnell begriffen und begann hungrig zu fressen.

Normalerweise ist in solchen Situationen etwas Zuckerwasser die erste Wahl bei den Hilfsmaßnahmen, aber woher sollte ich das nehmen? Kurz und gut, die Wespe fraß etwa 15 Minuten mit wachsender Begeisterung, putzte sich ausgiebig, öffnete die Flügel und hob ab in den beginnenden Morgen hinein. Immer wieder ein erhebendes Gefühl, wenn das passiert. Und Leben retten hebt die Stimmung für den Tag ungemein!

Als Belohnung für die gute Tat gab es dann Heidelbeer und Weiße Schokoladen Cookies, die ich auf Kathrins schönem Blog Kochshooting entdeckt habe. Ein ganz tolles Rezept, das ich leicht abgewandelt habe, weil Cookies bei mir vor Extrazutaten (Weiße Schokolade, Heidelbeeren) gern nur so platzen können. Also ihr Lieben! Rettet Leben und backt Cookies, dann werdet ihr einen ganz tollen Tag haben!

Zutaten für etwa 18 Cookies:

160 Gramm Mehl
70 Gramm brauner Zucker
50 Gramm Zucker
1 Ei, Zimmertemperatur
100 Gramm Butter, sehr weich
1/4 TL Zimt
1/4 TL Salz
1/4 TL Natron
1/2 TL Backpulver
70 Gramm Haferflocken, zart
100 Gramm Heidelbeeren
150 Gramm weiße Schokolade, gehackt

Zubereitung:

Den Backofen auf 180 Grad Celsius Ober- / Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und beiseite stellen. Das Mehl mit dem Zimt, dem Salz, Natron, Haferflocken und Backpulver in einer kleinen Schüssel miteinander vermengen. In einer größeren Schüssel die Butter mit einem Handrührgerät cremig aufschlagen. Den Zucker zugeben und für 3 Minuten rühren. Das Ei zugeben und untermengen.

Die Mehlmischung in mehreren Portionen unterrühren. Die gehackte Schokolade unterheben und zuletzt noch die Heidelbeeren. Hierbei vorsichtig vorgehen, da die Beeren leicht zerdrücken. Mit zwei Löffeln Teigportionen abnehmen, auf das vorbereitete Blech setzen und leicht flachdrücken. Zwischen den einzelnen Cookies mindestens 5 Zentimeter Abstand halten. Für 10 – 12 Minuten backen oder bis die Cookies an den Rändern zart braun werden.

Aus dem Ofen nehmen und für 5 Minuten auf dem Backblech ruhen lassen. Anschließend auf einem Gitterrost komplett auskühlen lassen.

Rezept: Abgewandelt nach Kochshooting

6 Antworten auf „Heidelbeer und Weiße Schokolade Cookies… die Wespe und der Sturm…

  1. Hallo Christin!

    Zuallererst freue ich mich mal darüber, dass du die kleine Wespe gerettet hast – was für ein großes Herz du haben musst – toll!! Wie du so alltägliche Sachen immer in Worte packst – das finde ich beeindruckend und amüsant (ich denke da grad an die „Schwimmgeschichte beim Post von der Mayonnaise ….).

    Es freut mich total, dass du meine Cookies gemacht hast und sie auch noch lecker findest!
    Das Rezept schreit ja geradezu nach mehr Schokolade – insbesondere wenn man so wie du 46 (ich glaube schon oder noch mehr?) Tafeln Schokolade daheim hat…

    Liebste Grüsse und einen schönen Wochenanfang!

    Kathrin

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    • Hallo Kathrin,

      danke, sehr nett von Dir das zu schreiben 🙂 Irgendwie bin ich immer auf Tierrettung. Wespen, Regenwürmer, Weinbergschnecken und ich könnte da irgendwann noch eine Geschichte von einem Marienkäfer und dem großen Baggersee erzählen 😉

      Ja, die Cookies sind toll und ich liebe es, wenn Cookies allgemein vor Extrazutaten fast platzen. Ich bin sicher, dass Dein Blog in Zukunft noch viel mehr Inspirationen für mich bereithält. Mach weiter so!

      Ich wünsche Dir auch eine richtig tolle Woche.

      Viele liebe Grüße
      Christin

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  2. Oh mein Gott, bist du süß!

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  3. Eine wirkliche rührende Geschichte!
    Und genau für solche Aktionen liebe ich dich so sehr! 🙂

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