November 18, 2012
mandarinenfalter

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Weiße Pizza… It is a man´s world…

Im Allgemeinen bin ich keine Feministin. Ich mag es, wenn mir ein Mann die Tür aufhält (was in England übrigens deutlich häufiger geschieht als in Deutschland) oder in den Mantel hilft. Ich möchte auch keine schweren Kartons schleppen, um meine gleichberechtigte Stellung in der Gesellschaft zu betonen. Aber ich finde auch nicht, dass ein Mann immer den Restaurantbesuch bezahlen sollte (immer schön abwechselnd, dann ist es fair) oder dass ich nicht zu Fußballspielen gehen kann, weil ich eine Frau bin. Daher gibt es selten Momente in denen ich gern zu einer flammenden Rede über die Gleichberechtigung von Mann und Frau ansetze, aber vor kurzem war es fast soweit.

Mein Freund und ich hatten uns auf den Weg gemacht, weil ich mir meine neue Kamera kaufen wollte. Ich hatte vier Monate dafür gespart und war ganz heiß darauf an das Ziel meiner Wünsche zu gelangen. In unserem Zielgeschäft angekommen betrachteten wir zunächst die verschiedenen Modelle, aber eigentlich wusste ich schon, was ich haben wollte. Trotzdem wollte ich mich noch einmal beraten lassen und trat an einen jüngeren Verkäufer heran. ICH wolle eine Kamera kaufen und ob er mir bitte einmal die Unterschiede zwischen Modell 1 und Modell 2 erklären könne. Der Verkäufer sah mich an… hörte mich an… nickte verständnisvoll… und machte eine 45 Grad Wendung… um meinen Freund anzusehen und ihm zehn Minuten lang die Vorzüge der verschiedenen Modelle zu erläutern. In diesen gesamten zehn Minuten hat er nicht ein einziges Mal wieder in meine Richtung gesehen. H A A A L L O ??? ICH wollte diese Kamera kaufen, war aber wohl als Frau unterqualifiziert für dieses Gespräch. Ich habe trotzdem keine Ansprache gehalten. Warum? Weil ich mich innerlich schlapp gelacht habe. Solche Situationen finde ich dann doch zu lustig, um mich darüber zu ärgern und außerdem habe ich mich viel zu sehr auf die Kamera gefreut, um mich aufzuregen.

Weiße Pizza ist mir übrigens erst seit diesem Jahr bekannt. Meine Freundinnen und ich entdeckten weiße Pizzen auf den vielen Speisekarten, die wir in Rom so zu Gesicht bekommen haben und ich fand sie sehr lecker. Diese hier ist meine eigene Kreation.

Zutaten für 2 große runde Pizzen:

1 Portion Pizzateig, Rezept siehe hier
300 Gramm Blattspinat, TK-Ware
1 Zwiebel
160 Gramm Ricotta
150 Gramm Räucherlachs
250 Gramm Mozzarella
1 Knoblauchzehe
3 EL Olivenöl
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
ein paar Cocktailtomaten
frischer Dill

Zubereitung:

Den Pizzateig wie beschrieben zubereiten. Den Backofen auf 250 Grad Celsius Ober- Unterhitze vorheizen und den TK-Spinat auftauen. Das dabei entstehende Wasser sehr gründlich aus dem Spinat drücken. Die Knoblauchzehe sehr fein hacken und in ein schmales, hohes Gefäß geben. Das Olivenöl darüber gießen und beiseite stellen. Die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden. Den Räucherlachs in mundgerechte Stücke zupfen und den Mozzarella in schmale Scheiben  und dann in Stücke schneiden. Den Pizzateig in zwei runde Scheiben ausrollen. Das Knoblauchöl mitsamt der Knoblauchstückchen mit Hilfe eines Pinsels auf beide Pizzen gleichmäßig verteilen und verstreichen. Den Spinat darauf verteilen. Etwas Salz und Pfeffer über die Pizzen geben. Den Räucherlachs und die Zwiebelringe gleichmäßig darauf verteilen. Den Ricotta in Klecksen in die freien Zwischenräumen geben und nach Geschmack nochmals salzen und pfeffern. Zum Schluß noch den Mozzarella über allem verteilen. Ein Backblech nehmen und auf die Rückseite! etwas Backpapier geben und die erste Pizza darauf legen. Das Backblech in den vorgeheizten Backofen auf die unterste Schiene geben (ja, falsch herum. Sprich: Mit der offenen Seite nach unten. Das ersetzt den Pizzastein und verhindert, dass die große Pizza an den Rändern eingequetscht wird und ihre Form verliert.) Für etwa 20 Minuten backen, aber vorsichtig sein. Bei diesen hohen Temperaturen verbrennt schnell etwas. Daher schaue ich alle paar Minuten nach einer Pizza. Sobald die Pizza aus dem Ofen ist, die nächste backen. Auf die fertigen Pizzen einige halbierte Cocktailtomaten verteilen und frischen Dill darüber streuen.

11 Antworten auf „Weiße Pizza… It is a man´s world…

  1. Das sieht unbeschreiblich lecker aus!!!

    Meine liebesten feministischen Anwandlungen hab ich im Zusammenhang mit dem Auto. Nach dem vergeblichen Versuch, den Luftdruck zu erhöhen (Autobahnfahrt mit voller Zuladung stand bevor) im Tankstellenhäuschen angemerkt, dass der Füller leer ist, da ihn ein Eumel NEBEN die Druckluftstation gestellt hatte; ob sie einen zweiten hätten. Meint der Kassierer „Haben nur den einen. Ich komm raus, mach das gerne für Sie“.
    DAS hätte er doch NIE zu einem Mann zu sagen gewagt- denkt, ich kann das nicht und muss gerettet werden. Meinte dann nur „Oh, das ist wohl leer?!?“ Neeeee, im ernst?
    Ich könnte mich immer noch aufregen.

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  2. Okay, zwei Fragen: warum ist die Pizza weiß? Sieht für mich grün/rot aus… Und, viel wichtiger: was für eine Kamera hast du dir gekauft?

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  3. Die Pizza sieht seeeeeeehr lecker aus. Muss ich wohl tatsächlich diese Woche Pizza backen…
    Ich finde ja immer am lustigsten, wenn Menschen mit meinem Mann 🙂 über Fussball sprechen wollen, weil sie 1. denken, dass er sich dafür interessiert und noch besser 2. mehr Ahnung hat!

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    • Oooh, kannst du das vielleicht um den 01.12. rum machen? Hihi…
      Das mit Mann’s Fußballinteresse UND -kenntnis ist wirklich lustig!

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    • Sie war auch echt lecker 🙂

      Das mit dem Fußball kann ich mir lebhaft vorstellen. Aber allgemein wird es dann bestimmt noch schlimmer, wenn sie merken, dass Du die Ahnung hast. Männer schauen einen immer sehr seltsam an, wenn man solche Sätze sagt, wie: „Ich denke Spieler XY sollte nicht mehr als hängende Spitze spielen. Dafür ist er einfach zu langsam…“ oder „Das war doch nie im Leben Abseits.“ 😉

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  4. Die sieht echt sehr lecker aus. Werd ich bald mal probieren und in Erinnerungen an Bella Roma schwelgen.

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